Stand: 20. Februar, 2021
Keine Masken – Keine Probleme
Ein Händler verstößt in voller Absicht gegen alle möglichen Corona-Verordnungen. Das berichtet die Sächsische Zeitung[1]https://www.saechsische.de/zittau/masken-verweigerer-zittau-corona-virus-handel-bussgeld-5381525-plus.html.
Mario Hauptmann trägt in seinem Kiosk in Zittau grundsätzlich keine Maske und auch seine Kunden fordert er nicht dazu auf. Plexiglasscheiben sucht man vergebens und statt auf einem Schild an die Maskenpflicht zu erinnern, heißt er Menschen ohne Maske willkommen.
Keine Bußgelder
Wer glaubt, Hauptmann habe sein Geschäft wegen der Verstöße umgehend schließen müssen oder sei bereits mit hohen Bußen belegt worden, der irrt. Obwohl bereits mehrere Anzeigen eingegangen sind, betreibt er ungestört seine Geschäfte weiter. Die Mühlen der Behörden Mahlen in diesen Fällen langsam. Ein “Ordnungswidrigkeitsverfahren ist ein langer Weg”, erklärt Zittauer Ordnungsamt-Leiter Uwe Pietschmann. Mario Hauptmann bleibt gelassen und hat bislang auf keines der Anhörungs-Schreiben des Landratsamts reagiert.
Richtungsentscheidung
Das entspannte Verhalten des Zittauer Händlers, das manch einer als zivilen Ungehorsam beschreiben würde, steht im Widerspruch zu dem vieler Händler. Häufig scheinen die Verordnungen eher streng ausgelegt zu werden. Das Stereotyp des regelaffinen Deutschen scheint sich in diesem Fall zu bestätigen, und das, obwohl Deutschland im europäischen Vergleich zu den härtesten Maßnahmen[2]https://reitschuster.de/post/lockdown-in-deutschland-es-geht-kaum-kompromissloser-in-europa/ greift.
Der Fall Mario Hauptmann zeigt den Spielraum, welchen die Gesellschaft im Umgang mit den Corona-Schutzverordnungen hat. Der ist größer, als man es angesichts der vielerorts preußisch anmutenden Befolgung vermuten könnte.
Quellen und Anmerkungen